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Ein Zylinder ist ein sonderbarer Hut: Er schützt den Kopf nicht vor Kälte, der Wind bläst in leicht davon und er ist unpraktisch hoch. Die meisten Kopfbedeckungen hatten und haben jedoch weniger eine praktische als vielmehr eine kulturelle Bedeutung: Mehr Putz als Schutz also - und dies gilt schon seit Jahrtausenden.
Wer nun einen Zylinder trägt, möchte gesehen werden. Dieser verlängert, wie die Zipfelmütze der Zwerge, den sichtbarsten Teil des Menschen - den Kopf - und lässt so den ganzen Menschen größer erscheinen. Was bei Zwergen funktional ist: man würde sie sonst schlicht übersehen, ist bei normalgroßen Menschen erklärungsbedürftig.
Groß wollten sich in der patriarchalen Vergangenheit vor allem Männer fühlen. Darum durften Frauen keinen Zylinder, sondern Hauben oder Kopftücher tragen. Die machten sie schließlich nicht größer als sie sind. Objektiv wichtig ist jedoch nicht, was man auf dem, sondern im Kopf hat - und das könnte ein Grund sein, warum Kopfbedeckungen in der Wissensgesellschaft primär eine Schutzfunktion haben.
Der Hochhut hatte seine Hochzeit darum vor dem Anbruch der Wissensgesellschaft im 19. Jh. Wer sich als Mann vom Proletariat abgrenzen und etwas von Bedeutung präsentieren wollte, musste einen Zylinder tragen. Einen Zylinder musste auch tragen, wer Zauberer war, da man in diesem Hut eine Menge Zeugs, z.B. Kaninchen, verstecken konnte.
Und das ist dann auch der Grund, warum dieser Zylinder bei uns zum Verleih bereit steht. Mit ihm kann man sich verkleiden: als Schnösel des 19. Jh., als klassischer Zauberer oder als Dagobert Duck. Wir leihen ihn selbstverständlich auch an waschechte Zwerge aus, bis sie ihre Zipfelmütze wiedergefunden haben.
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